Sozialer Wohnraum soll künftigen Bedarf decken
In der Friedrichstaler Straße wird eine neue Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose gebaut. Der Gemeinderat stimmte der angepassten Entwurfsplanung sowie dem veranschlagten Baukostenvolumen von 2,1 Millionen Euro nun zu.
Der grobe Terminplan sieht vor, dass der Bauantrag im Mai eingereicht wird. Die Vorbereitung der Vergabe soll bis Anfang Juli abgeschlossen sein und die Ausschreibung spätestens ab Mitte Juli veröffentlicht werden.
Bürgermeister Michael Möslang erklärte, dass es zurückliegend so ausgesehen habe, als könne man auf den Bau verzichten. Nun aber ergebe sich eine Dringlichkeit, weil man das Waldemar-Schütz-Haus als Unterbringungsmöglichkeit verlieren werde. In der Einrichtung der Stiftung Geschwister Nees, die umgebaut wird, sind derzeit 47 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Diese müssen also, ebenso wie weitere sechs Flüchtlinge, die aktuell in der Hauptstraße 71 untergebracht sind, ausziehen.
Möslang ergänzte, dass man wisse, dass die Leute, die dort einziehen werden, bereits in Linkenheim-Hochstetten leben. Er betonte, dass die generelle Ausrichtung der Gemeinde, sozialen Wohnung im Bestand anbieten zu wollen, auch dann weiter gelte, wenn nun ein Neubau errichtet wird. Man könne nicht immer nur in den Bestand greifen, sondern müsse ab und zu auch neuen Raum schaffen.
Möslang verwies in diesem Zusammenhang auch auf kommende Zuweisungen von Flüchtlingen aus anderen Ländern. Der Neubau in der Friedrichstaler Straße gewährleiste, dass die Gemeinde den Wohnraum-Bedarf für 2025/26 decken kann.
Bereits 2022 hatte der Gemeinderat die Weichen für die Planung eines Neubaus in der Friedrichstaler Straße gestellt, um Flüchtlinge und Obdachlose unterzubringen. Als Standort auserkoren wurde damals eine Fläche in der Nähe des Jugendzentrums an der südöstlichen Ortseinfahrt, in dem bereits Sozialräume bestehen.
Zurückliegend hatte sich der Rat für einen Antrag auf staatlich geförderten Wohnraum entschieden. Damit könnte der Bau bei einer Quote von 40 Prozent mit 850.000 Euro gefördert werden. Die Chancen für eine Genehmigung stünden gut, erläuterte Rechnungsamtsleiter Dominic Schlenker.
Im Weiteren stimmte der Rat der Bauausführung mit einer Ermächtigung zu Vergaben zu. Die Planung sieht nun ein Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohneinheiten in Massivbauweise vor. Die Fläche pro Wohneinheit liegt bei rund 75 Quadratmetern.
Mit Blick auf die Fördervoraussetzungen für sozialen Wohnungsbau werde die Einhaltung des Standards EH55 der Bundesförderung für effiziente Gebäude zugrunde gelegt, so Bauamtsleiter Matthias Schröder. Die Planung beinhaltet ein Flachdach mit Begrünung und eine Photovoltaikanlage für den Allgemeinstrom. Die Wärmeerzeugung soll über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizungen in den Wohneinheiten erfolgen.