Neubau soll im September 2025 in Betrieb gehen

Am Donnerstag erfolgt der erste Spatenstich für das Acht-Millionen-Euro-Projekt der Christlichen Schule Hardt

Linkenheim-Hochstetten. 2016 hat die Christliche Schule Hardt (CSH) in Linkenheim-Hochstetten von der Gemeinde das alte Rat- und Schulhaus in der Albert-Schweitzer-Straße in Hochstetten erworben. Schon damals gab es Überlegungen für einen dortigen Neubau der stark gewachsenen Privatschule. Nach einem langen Verfahren begannen vor rund drei Wochen die Erdarbeiten mit Aushub der Baugrube. Der erste Spatenstich mit Bürgermeister Michael Möslang (CDU) und Bauverantwortlichen signalisiert am kommenden Donnerstagmittag den offiziellen Start des Großprojekts.
Konkret in die Planung ging es 2018 in der Antragsphase. „Wir erlebten eine richtige Odyssee mit dem Artenschutz“, blickt Cornelia Ratzel, die Vorsitzende des Trägervereins, zurück. „Es brauchte einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Den Bauantrag mussten wir wegen Änderungen zweimal einreichen. Es zog sich hin, bis die Genehmigung im Mai 2023 vorlag.“ Aufwendiger gestaltete sich bei speziellen Richtlinien für Schulbauten auch die Ausschreibung. Den Auftrag für alle Arbeiten aus einer Hand erhielt eine darauf spezialisierte Firma in Siegen.
Konzipiert ist auf der Fläche des 2020 abgebrochenen Feuerwehrhauses ein dreigeschossiger Komplex mit Untergeschoss. Es handelt sich um den ersten Bauabschnitt. Denn perspektivisch in etwa zehn Jahren soll das neue Schulgebäude in gleichem Umfang und Stil erweitert werden. Der Altbau soll dafür abgerissen werden und bis dahin als Ausweichquartier dienen.
Der Neubau entsteht mit Modulen in Fertigbauweise. „Das bedeutet, dass es relativ zügig vorangehen wird“, sagt Ratzel. Die Bodenplatte soll im April sitzen. Es folgt der Aufbau der Fertigteile von Mai bis Juli und anschließend der Innenausbau. In Betrieb gehen soll der Neubau zum Schuljahresbeginn im September 2025. Die Kosten von rund acht Millionen Euro schultert die Schule überwiegend mit Darlehen und einem kleinen Anteil an Eigenmitteln. „Wir bitten weiterhin um Spenden“, betont Ratzel. Wann die Genehmigung für eine Privatschulförderung eingehe, sei noch ungewiss. Sie läge bei 1,5 Millionen Euro, die allerdings in zehn Jahresraten ausbezahlt würden, erklärt sie.
Die Nutzfläche des Neubaus umfasst 1.200 Quadratmeter zuzüglich 600 Quadratmetern Restfläche etwa für Flure. Dazu kommt die Außenanlage mit Schulhof. Ein weiterer Schulhof für ältere Schüler mit Aufenthaltsbereich wird auf dem begrünten Dach angelegt. Das bauliche energetische Konzept beinhaltet unter anderem eine Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe. Aktuell verfügt die Schule über fünf Klassenzimmer. Schon seit einigen Jahren behilft sie sich mit ihren 30 Lehrkräften mit einer bereits erweiterten Containeranlage.
Weitere Entlastung brachte das 2022 aus Holz erstellte temporäre Schulgebäude im Hopfenweg mit einer Betriebsgenehmigung über zehn Jahre. „Der Neubau verfügt über 13 Klassenzimmer,, drei Fachräume für Naturwissenschaften und eine Lehrküche“, sagt Schuleiter Ulli Hautzinger. Auf den Geschossen würden außerdem Lerninseln für pädagogische Gruppenarbeit eingerichtet. „Die Räume bringen uns eine große Erleichterung.“ Man benötige dann auch die angemieteten Fachräume in der Dettenheimer Pestalozzi-Schule nicht mehr und könne die Containeranlage auflösen, „Wir werden über exzellente Unterrichts- und Fachräume in neuester Ausstattung verfügen, die auch vom Umfeld her sehr attraktiv sind“, so Hautzinger.
Der Neubau besitzt eine Kapazität für 300 bis 350 Schüler. „2016 fingen wir mit vier Realschülern an. Aktuell sind es 100 und das Gymnasium hat sich parallel bei derzeit 90 Schülern etabliert“, so Hautzinger. Die Grundschule mit 40 Kindern wird vorerst weiter am Sitz im Linkenheimer Ortskern bleiben. Den guten Zuspruch auf die Schule erklärt der Schulleiter mit dem pädagogischen Konzept. Die auf 24 Schüler begrenzten Klassengrößen ermöglichten ein besseres Eingehen auf jeden einzelnen Schüler in familiärer Atmosphäre. Zum anderen hebt er auf den Bekenntnischarakter mit dem Nächsten im Blick ab. Gemäß dem Leitbild „Passion und Confession“ wolle man für junge Menschen mit Gottes Liebe den schulischen Weg gestalten.
Cornelia Ratzel, die Vorsitzende des Trägervereins, und Schulleiter Ulli Hautzinger freuen sich, dass der Neubau in Hochstetten nach langem Verfahren Realität wird.

Quelle: BNN Dienstag, 06.02.2024