Ausscheiden einzelner Länder ist letzte Option

Ausscheiden einzelner Länder ist letzte Option
Der ehemalige CDU-Landesfinanzminister Gerhard Stratthaus unterstützt Axel Fischer im Wahlkampf
Quelle: BNN 2013-09-19 Werner Schmidhuber

Zu Gast in Spöck war der ehemalige Landes finanzminister Gerhard Stratthaus, hier unter anderem im Gespräch mit der CDU-Ortsvorsitzenden Nicole LaCroix. Wahlkämpfer müssen nicht unbedingt Bierzeltpolitiker mit Holzhammer-Rhetorik sein. Dass es auch anders geht, bewies der frühere baden-württembergische Finanzminister Gerhard Stratthaus, dessen betont sachlicher Auftritt in Spöck kurz vor der – wie es hieß – „aufregenden Bundestagswahl” eine Spur zu brav ausfiel. Der Landtagsabgeordnete der Christdemokraten unterstützte den vielfach gelobten Bundestagsabgeordneten und Wahlkreiskandidaten der CDU, Axel Fischer, der zum selben Zeit- punkt andernorts die Wähler zu überzeugen versuchte. Bei mehr als 300 Terminen im Wahlkampf, da könne er nicht überall gleichzeitig sein, hieß es am Abend. Für die Gäste bestand unter der Moderation, der örtlichen CDU-Vorsitzenden Nicole LaCroix auch die Gelegenheit, mit dem Ex-Oberbürgermeister und Ex- Minister ins Gespräch zu kommen, der große Finanzexperte der Union schlechthin gilt. Mit Geld und insbesondere mit dem Thema Euro kennt sich der 71-jährige Christdemokrat aus, der immerhin im 180 Milliarden schweren Rettungsfonds für Deutschlands Banken verantwortlich und Mitglied des dreiköpfigen Leitungsausschusses des Finanzmarktstabilisierungsfon.ds (SoFFin) war.

Seine Forderung: Auch aus ökonomischen Gründen müssten die europäischen Staaten enger zusammenarbeiten. Europa brauche eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Wären die Maastrichtkriterien eingehalten worden, hätte die Finanzkrise im Euro-Raum nicht entstehen können. Dass die festgelegten Verschuldungsgrenzen von der rot-grünen Regierung „in unverantwortlicher Weise” überschritten wurden, war der einzige parteipolitische „Schlenker”. – Die Euro-Zone bedürfe vor allem einer abgestimmten Finanz- und Wirtschaftspolitik. Zwar helfen die Garantieschirme, Zeit zu gewinnen, aber wenn die Bestimmungen der Fiskalunion und der Schuldenbremse nicht strikt eingehalten werden, verspielen die 17, bald 18 Euro-Staaten ihre Chance. „Trotz aller Rückschläge befinden sich einige der schwächeren Länder auf einem guten Weg. Dennoch muss es als allerletzte Option auch das Ausscheiden einzelner Länder geben”, ließ der Schwetzinger wissen.

Sein Resümee: Die Regierung mit Bundeskanzlerin Angela Merke’ an der Spitze habe ihre Arbeit gut erledigt. Deshalb sei Deutschland gut, ja besser als alle Nachbarn, über die Finanzkrise hinweg gekommen, meinte der ehemalige Landesminister in Baden-Württemberg bei seinem Besuch in Stutensee.

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